Freie Software (Open-Source-Software)

Freie Software ist Software, deren Nutzung, Verbreitung und Weiterentwicklung durch freie Lizenzen gestattet wird. Diese Lizenzen ermöglichen es den Nutzern, die Software ohne Einschränkungen zu verwenden, zu kopieren, zu verbreiten und zu verändern. Freie Software steht im Gegensatz zu unfreier (proprietärer) Software, die urheberrechtlich geschützt ist und deren Nutzung durch Lizenzen eingeschränkt wird.

Der – aus unserer Sicht – größte Vorteil freier Software gegenüber unfreier Software ist der Aspekt der digitalen Souveränität. Freie Software bietet den Nutzenden mehr Kontrolle über ihre digitalen Werkzeuge, denn der Quellcode der Software kann und darf eingesehen und verändert werden. Nutzende sind nicht auf jene Funktionen beschränkt, welche von den Entwickelnden bereitgestellt werden. Sie können die Software also an ihre Bedürfnisse anpassen (oder anpassen lassen) und sicherstellen, dass die Anwendungen ihren Anforderungen entsprechen.

Freie Software gibt den Nutzenden auch die Möglichkeit, ihre Daten selbst zu verwalten und zu schützen, anstatt sie an Dritte zu übertragen. Proprietäre Software hingegen kann in der Regel nur verwendet werden, wenn die Nutzer ihre Daten an den Hersteller oder andere Dritte übertragen, was ihre digitale Souveränität einschränkt.

Freie Software hat gegenüber proprietärer Software eine Reihe weiterer Vorteile. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Freie Software ist kostenlos: Sie können freie Software ohne jegliche Kosten herunterladen und verwenden. Das bedeutet, dass Sie sie auf so vielen Geräten installieren können, wie Sie möchten, ohne dafür bezahlen zu müssen.
  • Freie Software ist quelloffen: Das bedeutet, dass der Quellcode der Software öffentlich zugänglich ist und von jedermann eingesehen und modifiziert werden kann. Dies führt zu einer größeren Transparenz und Sicherheit, da Fehler leichter gefunden und behoben werden können.
  • Freie Software bietet mehr Flexibilität: Da Sie den Quellcode der Software ändern können, haben Sie die Möglichkeit, die Software an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Sie sind nicht auf die Funktionen beschränkt, die von den Entwicklern bereitgestellt werden.
  • Freie Software fördert die Zusammenarbeit: Da der Quellcode der Software öffentlich zugänglich ist, können viele Menschen an der Entwicklung und Verbesserung der Software arbeiten. Dies führt zu schnellerem Fortschritt und besseren Ergebnissen.
  • Freie Software kann langlebig sein: Da viele Menschen an der Entwicklung freier Software beteiligt sind, ist es wahrscheinlicher, dass die Software auch in Zukunft weiterentwickelt und gepflegt wird. Proprietäre Software hingegen hängt oft von einem einzelnen Unternehmen ab, das sie entwickelt hat, und kann abgekündigt werden, wenn das Unternehmen kein Interesse mehr daran hat.
  • Freie Software ist möglicherweise nicht so benutzerfreundlich: Proprietäre Software wird häufig besser dokumentiert und unterstützt, wodurch sie für den Endnutzer einfacher zu verwenden sein kann.
  • Freie Software kann weniger leistungsfähig sein: Proprietäre Software wird häufig von großen Unternehmen entwickelt, die in der Lage sind, mehr Ressourcen in die Entwicklung zu stecken. Dies kann dazu führen, dass proprietäre Software leistungsfähiger ist als freie Software.
  • Freie Software kann weniger stabil sein: Da jeder den Quellcode der freien Software einsehen und verändern kann, gibt es keine Garantie dafür, dass der Code immer stabil läuft. Proprietäre Software hingegen wird in der Regel von einem kleinen Team von professionellen Entwicklern gepflegt, was zu mehr Stabilität beitragen kann.

Der Begriff „freie Software“ wurde von dem Programmierer Richard Stallman in den 1980er Jahren geprägt und bezieht sich auf Software, deren Nutzung, Verbreitung und Weiterentwicklung durch freie Lizenzen gestattet wird. Stallman betonte dabei insbesondere die Freiheiten der Nutzer, die Software zu verwenden, zu verbreiten und zu modifizieren.

Der Begriff „Open-Source-Software“ hingegen wurde in den 1990er Jahren von verschiedenen Personen und Organisationen eingeführt und bezieht sich auf Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist und deren Weiterentwicklung offen für jedermann ist. Der Fokus von Open-Source-Software liegt also eher auf der Offenheit des Quellcodes und der Möglichkeit der gemeinsamen Weiterentwicklung, während bei freier Software die Freiheiten der Nutzer im Vordergrund stehen.

In der Praxis gibt es jedoch oft Überschneidungen zwischen beiden Begriffen, da viele freie Software-Lizenzen auch die Veröffentlichung des Quellcodes vorsehen und viele Open-Source-Software-Lizenzen den Nutzern Freiheiten bei der Verwendung, Verbreitung und Modifikation der Software gewähren.

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  • Zuletzt geändert: 31.07.2023
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